Samstag, 5. April 2014
Die Wirkungen des März'
Erfreulich kann ich berichte, dass recht viel im März geschehen ist, doch beginnen wir mal chronologisch:

Wahrscheinlich habt ihr von der enormen "Pollution"-Luftverschmutzung gehört, ein kleiner Ausnahmezustand passierte, die Hauptstadt Paris sollte innerhalb von Tagen zu einem grünen, das heißt umweltfreundlichen Fleckchen werden.
Es began damit, dass die Einwohner wohl Schwierigkeiten beim Sehen von ihrem Schätzchen, dem Eiffelturm hatten, der verschwand nämlich plötzlich von der Bildfläche. Es wurde sich beschwert, die lustigsten Diskussionen geführt und die Politiker erfanden ein einmaliges, neues System (einmalig ist das Luftproblem bei lngem nicht, dennoch fühlten sie sich, wahrscheinlich wegen den anstehenden Wahlen unter Druck gesetzt zu agieren), die öffentlichen Verkehrsmittel (d.h. Metro, Tram, Bus und Autolib) waren für etwa 4 Tage umsonst nutzbar. Ziel: die Pariser zur Vernunft zu motivieren und ihre bequemen Kleinwagen (zu mehr ist in dieser Stadt kein Platz :P) in der Garage/an der Straße stehen zu lassen.

so sahen dann die Metrostationen aus
Die Öffis waren dann natürlich proppevoll,äußerst unangenehme Situationen entstanden, aber was tut man nicht alles für die Umwelt (jedenfalls in Extremsituationen, wie diesen.) Als nach den paar Tagen immer noch keine Verbesserung zu sehen war (ach wer hätte das denn gedacht?! Bisschen utopisch) griff man zu strengeren Maßnahmen, die Teilung der ungeraden und geraden Autonummernschildern, an einem Tag die einen, am anderen die Anderen. Polizistenwagen wurden auf der Peripherique eingesetzt: Strafe 22€ (fragt sich ob man lieber 22€ zahlt, als einen unbezahlten Arbeitstag, nun gut, darüber lässt sichs streiten). Der zweiten Nummertag kam dann aber auch nicht mehr zu Stande, weil urplötzlich ein Lüftchen wehte.
Dennoch fühlte man sich ansatzweise an Peking erinnert, es wurde des sensiblen Personen geraten im Haus zu bleiben und auch traf ich einige Menschen mit Mundschutz.
Ein Erlebnis, deren gesundheitliche Schäden wir doch erst später bemerken werden.

Was ist noch passiert?
Ich hatte eine Prüfungswoche: habe meine Delfprüfung und auch mal einen Test/simulierte Prüfung in meinem Sprachkurs geschrieben.

Ach ja, ich war mit zwei Freundinnen für ein Wochenende in der Normandie, genauer gesagt in "Le Havre" einem Hafenort:
man merkte es an dem Wetter, wir wurden mit Hagel begrüßt und durften bei kaltem Wind einen ständigen Sonne-Regen -Wechsel erfahren: Ein paar Impressionen:




es gab sogar ein paar Irre, die den Wellen nicht widerstehen konnten.Hätten wir doch auch unsere Badekleidung eingepackt :D

Auf der Rückfahrt hielten unsere Nachbarn uns bei Laune, die Russen hatten sich doch glatt einen Fisch in einer Wasserflasche besorgt, sie wurden es nicht nicht müde ihn die ganze Zeit zu beobachten, der arme Fisch fühlte sich durch 6 riesige Augen bestimmt bedroht, nach einer Zeit kam doch noch die Vodka-Flasche auf den Tisch und unsere Kollegen verschliefen beinahe die Endhaltestelle. :)

Die letzten zwei Sonntage standen Municipalwahlen an, Hauptkandidaten: Sozialistische Partei (PS) und die eher rechtsgelegende (UMP), nach langem hin und her wollte man der Partei des Präsidenten aber doch nicht den Rücken zu kehren.

Und zum guten Schluß hatte ich noch einige Tage meine Eltern in Paris, wir liefen viel, entdeckten auch mir noch unbekannte Ecken, ich lernte dass allein instrumentale Konzerte doch nicht so mein Ding sind und Restaurants auf Inseln mit alleinigem Fährenzugang auch zu Missverständnissen führen können.
Ach ja wir hatten eine tolle Zeit und jeder Abschied ist schwer!



Dienstag, 11. März 2014
Summerfeeling im März
Bei uns ist gerade der Sommer eingebrochen, seit knapp einer Woche keinen Regen (das ist schon mal recht angenehm) und nur Sonnenschein (das ist einmalig und äußerst bewundernswert), dementsprechend ist Paris im Wandel.
Es sind so viele Menschen draußen, man sieht die wahre Hauptstadt, in Parks muss man um eine Bank kämpfen, die Rasenflächen sind von Picknicken übersäht. Es sind alle guter Laune.
Zusätzlich ist es auch noch warm und mittags/nachmittags konnte ich mich einfach nicht zusammenreißen und lief in Top und Ballerinas (Anfang März wohlgemerkt!) herum.

Wusstet ihr, dass Paris auch einen Kanal hat?
Den habe ich vor kurzem entdeckt, den Canal St. Martin, er liegt in einer Ecke, in der ich nachts nicht hingehe und erstreckt sich in einer Länge (ich war 1 1/2 h unterwegs und kam nicht bis zum Ende). Das schöne daran ist, dass an jedem Ufer kleine Wege zum Spazieren gehen sind und zwischendurch immer mal eine Pont zum Überqueren auftaucht.


Und...es gibt sogar eine Schleuse und richtige Fischerboote die herumschippern, aber wahrscheinlich nie etwas Lebendiges fischen können, mir wurde gesagt, dass dieser Kanal alle 5 Jahre komplett gereinigt wird, ob das wohl stimmt?Ich habe meine Zweifel, er war jetzt nicht außergewöhnlich dreckig, aber drin schwimmen würde ich auch nicht wollen.

Gestern wurde ich einmal nochmal in meine Kindheit zurückversetzt, denn ich war im Kino um den neuerschienenden Film über Mary Poppins, die wahre Geschichte, zu sehen. Ein Aufeinandertreffen zwischen Walt Disney und Mary Popins "Erfinderin".
Nur zu empfehlen für alle Fans und kleine Bewunderer.

Ansonsten stehen in den nächsten Wochen mehrere Prüfungen an, ich habe mich für die Delfprüfung eingeschrieben und da sich das zweite Sprachschultrimester auch dem Ende zu neigt, werden wir auch dort zwei Abprüfungen durchlaufen müssen. Ein ungewohntes aber dennoch reizendes Gefühl mal wieder ein Prüfungsziel vor Augen zu haben!



Dienstag, 18. Februar 2014
Die Freude an der kleinen Verdeutschlichung von Paris
Es ist ruhiger geworden um mich herum, bis vor zwei Woche der große Umbruch kam.
Ich bekam meinen ersten Besuch, meine deutsch/ungarische Freundin Kira kam, ein spontaner Kurztrip, der wirklich spontan war (eine Woche später eine bescheidene Nachricht: Hast du nächste Woche Zeit für mich? Ok wann? In Ordnung, gebucht!), wir hatten 1 ½ Tage Zeit um Paris unsicher zu machen und finde optimal umgesetzt. Es war unglaublich toll, mal die Person zu sein die am Bahnhof wartet und andere in Empfang nimmt und nicht andersherum (was bei mir in den letzten Monaten eher der Fall war). Nach einer zu langen Schlange vor dem Ticketschalter, schafften wir es aber doch noch den Gare zu verlassen. Der Wetterfrosch hatte glücklicherweise die Sonne bestochen, sodass schnell eine frühlingshafte Stimmung entstand. Eine wunderbare Mischung aus Spaziergang, Sightseeing und Entspannung, mit kleinem Zwischenstopp auf der Eisbahn vor dem Rathaus. Ich bin überaus stolz auf uns, wir sind kein einziges Mal gefallen und ich habe genial den Wärter davon überzeugt, ich hätte Handschuhe in meinen Taschen (welche ich natürlich nicht hatte, aber ohne sie wären wir nicht zum Eislaufen zugelassen worden :D).



Leider gingen die zwei Tage viel zu schnell vorbei.
Aber ich hatte eine kleine Vorfreude, denn…nur vier Tage später kam der Besuch Nummer 2, meine Freundin Rike (ein doch etwas länger geplanter Aufenthalt :P), sie kam gegen 10 uhr abends an und ich kann jedem nur davon abraten sich allzulange um diese Uhrzeit im Gare du Nord aufzuhalten, man trifft die gruseligsten Gestalten und nur noch wenige Fahrgäste.
Ich hatte zeitgleich auch mein freies Wochenende (2 aufeinander folgende freie Tage), dementsprechend ließ es sich gut verweilen, ich zeigte ihr ein paar Impressionen von „meiner“ Stadt, natürlich wurde viel gelaufen (was sonst, metrotickets müssen schließlich gespart werden :D). Sie wollte mir immer wieder verklickern, dass Paris gar nicht sooo groß ist, ich erwähnte, dass wir noch nicht im Mindesten alles gesehen hatten. So ist das, kaum bewegt man sich im kleinen Radius, hat man das Gefühl man kenne alles und fühlt sich heimisch, doch dafür ist es das wert 



Am 10.2 hatten wir ein öffentliches Meeting mit der Opéra Garnier, der Nationaloper. Die Location ist absolut fabelhaft, historisch, wie aus einem Film entsprungen, man fühlt sich als Star, wenn man zu seinem Sitz geführt wird. Wir hatten Plätze im Balkon mit unserer eigenen Suite. Ich mache euch gerade richtig neidisch, nicht wahr? Muss ich auch, denn sie ist absolut sehenswert, auch wenn man nur einen kleinen Blick hineinwirft und nicht, wie wir, die Möglichkeit hat sich ein Ballettstück, begleitet von dem Symphonieorchester, live anzuschauen.




Ein Highlight meines Parislebens!
In meinen Geburtstag wurde bei Sacre-coeur reingefeiert.
Am nächsten Morgen wurde ich von einem super-leckerem-kreativ-schön gestaltetem Kuchen und einem Geschenketisch erwartet, welch eine schöne Überraschung.
Plötzlich war es so als wäre ich zuhause in Deutschland, diese kleinen Details schufen eine ganz besondere Atmosphäre.

Wir gönnten uns ein „pariser“ Frühstück und ich hatte noch den Wunsch mir einen, für mich sehr wichtigen Film im Kino anzusehen: Die Bücherdiebin, ein Film auf Englisch, Französisch und deutschen Wortfetzen. Was eine Kombination!


Von meiner Gastfamilie wurde mein Geburtstag komplett vergessen, was mich sehr enttäuschte, aber nur von kurzer Dauer, denn einen Tag später fiel es ihnen dann doch auf und drum hatte ich irgendwie an zwei Tagen Geburtstag (die Stimmung war dennoch nicht ganz so festlich).

Ich war extrem traurig, meine Freundin wieder in den Zug steigen zu sehen, mich von dem nicht enden zu wollenden Abenteuer wieder in die Alltagsroutine schwemmen zu lassen. Dennoch…es musste sein…leider.
Vor ein paar Tagen ist meine polnische Freundin Paulina angekommen, Alices altes Sommer-Au-Pair, sie bleibt für zwei Wochen und das freut mich sehr, besonders zu wissen, dass unser damaliges „au revoir“ wirklich zu einem baldigem Wiedersehen wurde 
Zudem habe ich endlich mal das allseitsbekannte Velib-System von Paris mit Katja ausprobiert und eine Fahrradtour gestartet, entlang der Seine, immer schön (naja mehr oder weniger) auf die Fußgänger achtend um dennoch von den Autofahrern angehupt zu werden.
Die stressigen Pariser, sollten die momentanen Winterferien echt mal zum Abschalten nutzen :P