Dienstag, 18. Februar 2014
Die Freude an der kleinen Verdeutschlichung von Paris
Es ist ruhiger geworden um mich herum, bis vor zwei Woche der große Umbruch kam.
Ich bekam meinen ersten Besuch, meine deutsch/ungarische Freundin Kira kam, ein spontaner Kurztrip, der wirklich spontan war (eine Woche später eine bescheidene Nachricht: Hast du nächste Woche Zeit für mich? Ok wann? In Ordnung, gebucht!), wir hatten 1 ½ Tage Zeit um Paris unsicher zu machen und finde optimal umgesetzt. Es war unglaublich toll, mal die Person zu sein die am Bahnhof wartet und andere in Empfang nimmt und nicht andersherum (was bei mir in den letzten Monaten eher der Fall war). Nach einer zu langen Schlange vor dem Ticketschalter, schafften wir es aber doch noch den Gare zu verlassen. Der Wetterfrosch hatte glücklicherweise die Sonne bestochen, sodass schnell eine frühlingshafte Stimmung entstand. Eine wunderbare Mischung aus Spaziergang, Sightseeing und Entspannung, mit kleinem Zwischenstopp auf der Eisbahn vor dem Rathaus. Ich bin überaus stolz auf uns, wir sind kein einziges Mal gefallen und ich habe genial den Wärter davon überzeugt, ich hätte Handschuhe in meinen Taschen (welche ich natürlich nicht hatte, aber ohne sie wären wir nicht zum Eislaufen zugelassen worden :D).



Leider gingen die zwei Tage viel zu schnell vorbei.
Aber ich hatte eine kleine Vorfreude, denn…nur vier Tage später kam der Besuch Nummer 2, meine Freundin Rike (ein doch etwas länger geplanter Aufenthalt :P), sie kam gegen 10 uhr abends an und ich kann jedem nur davon abraten sich allzulange um diese Uhrzeit im Gare du Nord aufzuhalten, man trifft die gruseligsten Gestalten und nur noch wenige Fahrgäste.
Ich hatte zeitgleich auch mein freies Wochenende (2 aufeinander folgende freie Tage), dementsprechend ließ es sich gut verweilen, ich zeigte ihr ein paar Impressionen von „meiner“ Stadt, natürlich wurde viel gelaufen (was sonst, metrotickets müssen schließlich gespart werden :D). Sie wollte mir immer wieder verklickern, dass Paris gar nicht sooo groß ist, ich erwähnte, dass wir noch nicht im Mindesten alles gesehen hatten. So ist das, kaum bewegt man sich im kleinen Radius, hat man das Gefühl man kenne alles und fühlt sich heimisch, doch dafür ist es das wert 



Am 10.2 hatten wir ein öffentliches Meeting mit der Opéra Garnier, der Nationaloper. Die Location ist absolut fabelhaft, historisch, wie aus einem Film entsprungen, man fühlt sich als Star, wenn man zu seinem Sitz geführt wird. Wir hatten Plätze im Balkon mit unserer eigenen Suite. Ich mache euch gerade richtig neidisch, nicht wahr? Muss ich auch, denn sie ist absolut sehenswert, auch wenn man nur einen kleinen Blick hineinwirft und nicht, wie wir, die Möglichkeit hat sich ein Ballettstück, begleitet von dem Symphonieorchester, live anzuschauen.




Ein Highlight meines Parislebens!
In meinen Geburtstag wurde bei Sacre-coeur reingefeiert.
Am nächsten Morgen wurde ich von einem super-leckerem-kreativ-schön gestaltetem Kuchen und einem Geschenketisch erwartet, welch eine schöne Überraschung.
Plötzlich war es so als wäre ich zuhause in Deutschland, diese kleinen Details schufen eine ganz besondere Atmosphäre.

Wir gönnten uns ein „pariser“ Frühstück und ich hatte noch den Wunsch mir einen, für mich sehr wichtigen Film im Kino anzusehen: Die Bücherdiebin, ein Film auf Englisch, Französisch und deutschen Wortfetzen. Was eine Kombination!


Von meiner Gastfamilie wurde mein Geburtstag komplett vergessen, was mich sehr enttäuschte, aber nur von kurzer Dauer, denn einen Tag später fiel es ihnen dann doch auf und drum hatte ich irgendwie an zwei Tagen Geburtstag (die Stimmung war dennoch nicht ganz so festlich).

Ich war extrem traurig, meine Freundin wieder in den Zug steigen zu sehen, mich von dem nicht enden zu wollenden Abenteuer wieder in die Alltagsroutine schwemmen zu lassen. Dennoch…es musste sein…leider.
Vor ein paar Tagen ist meine polnische Freundin Paulina angekommen, Alices altes Sommer-Au-Pair, sie bleibt für zwei Wochen und das freut mich sehr, besonders zu wissen, dass unser damaliges „au revoir“ wirklich zu einem baldigem Wiedersehen wurde 
Zudem habe ich endlich mal das allseitsbekannte Velib-System von Paris mit Katja ausprobiert und eine Fahrradtour gestartet, entlang der Seine, immer schön (naja mehr oder weniger) auf die Fußgänger achtend um dennoch von den Autofahrern angehupt zu werden.
Die stressigen Pariser, sollten die momentanen Winterferien echt mal zum Abschalten nutzen :P