Montag, 7. Oktober 2013
der Herbst zieht ins Land
Und zack ist es schon Oktober und ich bin schon 2 Monate in Frankreich!
Es ist kaum zu fassen und die Abfahrt kommt mir wie gestern vor. Die Zeit rast und ich komme mit dem Schreiben kaum noch hinterher. Nun stellt sich die Frage: Was mache ich denn die ganze Zeit?

Ja, das ist nicht so leicht zu beantworten, sagen wir es so: ich versuche mich im Alltag zurecht zu finden und ihn zu organisieren (was dann doch sehr spontan abläuft). Explizit bedeutet dies ich gehe 3 mal in der Woche zur Sprachschule (und bin noch sehr motiviert, obwohl die Hausaufgaben jetzt schon auf dem letzten Drücker gemcht werden), lerne viele Leute kennen, die man zufällig trifft oder die Andere über 3 Ecken kennen und man sich dann zusammen trifft. Und die Welt ist groß, mal unterhält man sich mit dem Einen mal mit dem Anderen und manche werden dann auch vergessen. Das passiert halt.
Aber wir sind in Paris und da trifft man sich nicht nur einmal.

Doch ich muss eingestehen, dass meine Bekanntschaften /"zarte" Freundschaften will ich sie mal nennen hauptsächlich Deutsche sind (leider) und deshalb freue ich mich, trotzdem das Französisch in der Schule oder auf der Straße zu hören. Dann erfreue ich mich immer mehr, viel zu verstehen (nein ich spioniere keinem nach).
Auch mein Kulturprogramm möchte ich aufrecht erhalten, obwohl das von mir in der letzten Woche sehr missachtet wurde.
Ich konnte nicht an der "Nuit blanche" teilnehmen, in der Paris angeblich in Lichtertüten (symbolisch) gesteckt wurde, weil ich babysitten musste.
Aber ich habe ein Mal in das "Festival du ciné allemand" geschnuppert und mir einen Film "Ferien" angeschaut, er war einfach durchstrukturiert, mit Laien und Profis, wenig Handlung und wenig Effekte, der anwesende Drehbuchautor und Regisseur sprach am Ende von "fehlenden ökonomischen Mitteln", um die vielen Standaufnahmen zu erklären, überzeugte aber bei der Diskussionsrunde (mit ganzen 4 Fragen) überhaupt nicht, da er unreflektiert vor sich hin stotterte und es weitaus angenehmer war, die französische Zusammenfassung von der exzellenten Übersetzerin anzuhören.

Ansonsten war ich heute beim Friseur, das heißt eig. bei einer Frisierschule (und ich wurde vor allen Auszubildenen frisiert- habe mich richtig wichtig gefühlt :P) , als Dank musste ich nichts bezahlen. Nun mein Zufriedenheitsgrad ist auch in den Keller gesunken, denn mir gefallen meine kurzen Haare gar nicht und wie auf dem Demonstrationsfoto sieht es natürlich auch nicht aus.
Ich bin gespannt wie Alice darauf reagiert, hoffe sie fängt nicht an zu weinen. Andererseits wüsste ich dann, das wir den gleichen Geschmack haben.

Wie gesagt, es ist bald Winter und dann kann ich mir eine Mütze kaufen!